Rosenschnittkurs beim Kapuzinerkloster in Werfen
Am Samstag, den 15. März 2025, fand beim Kapuzinerkloster in Werfen ein Rosenschnittkurs statt. Unter der fachkundigen Anleitung der Baumwarte Andrea und Paul Kreuzberger erhielten die Teilnehmer wertvolle Tipps zur richtigen Pflege und zum fachgerechten Schnitt von Rosensträuchern.
Der richtige Rosenschnitt im Frühjahr
Der Frühling ist die ideale Zeit, um Rosen zu schneiden. Durch den gezielten Schnitt erhalten die heranwachsenden Knospen mehr Kraft, und die Wuchsrichtung des Strauches kann beeinflusst werden.
Schnitttechnik:
- Kleine und alte Äste sowie jene, die im letzten Jahr geblüht haben, sollten entfernt werden.
- Jeder Ast sollte oberhalb eines Auges (Knospe oder neuer Trieb) geschnitten werden.
- Sind mehrere Zweige vorhanden, sollte der kräftigere bevorzugt und der schwächere entfernt werden, um die Energie gezielt zu lenken.
- Die Wuchsrichtung des Strauches lässt sich durch die Schnittführung steuern: Schneidet man oberhalb eines Auges, das nach innen zeigt, wächst der Strauch kompakter. So wird verhindert, dass die Äste unkontrolliert in alle Richtungen wachsen.
- Die Mitte des Strauches sollte etwas höher gelassen werden, während die umgebenden Äste leicht eingekürzt werden, um eine harmonische Form zu erzielen.
- Besonders lange Äste können durch Kürzen oberhalb eines kräftigen Triebes in Form gebracht werden.
- Grundsätzlich sollte man sich beim Schneiden auf dicke, kräftige Triebe fokussieren und den Ast ein paar Zentimeter oberhalb abschneiden.
- Wenn der Rosenstrauch ab der Hälfte nach unten hin keine Triebe mehr bildet, ist das ein Zeichen dafür, dass er unten verhungert, weil oben zu viel Kraft steckt. In diesem Fall sollte der Strauch auch oben zurückgeschnitten werden, um das Wachstum auszugleichen.
Baumwart Paul sagt dazu:
„Für ein junges Leben gehört das alte Zeug weg, das ist wie mit den Haaren.“
Jeder Ast sollte außerdem genug Platz haben und in sich stabil sein bzw. werden.
- Falls Unsicherheit besteht, ob ein Ast noch lebendig ist, kann man dies testen, indem man ihn vorsichtig schrittweise zurückschneidet. Im Holz lässt sich dann erkennen, ob der Ast noch saftig ist oder bereits am Absterben.
- Obwohl der Fokus beim Rosenschnitt auf dem Rückschnitt liegt, sollte dennoch ein gewisser Anteil der Äste stehen bleiben. Dies gibt dem Strauch Stabilität und sorgt für eine gesunde Wuchsstruktur.
Düngen und Pflege im Herbst
Auch im Herbst gibt es einiges zu beachten, um die Rosen optimal auf die nächste Saison vorzubereiten:
- Die Erde rund um die Rosen kann mit Mist bedeckt werden, da sich die Pflanzen so wichtige Nährstoffe aus dem Boden holen können.
- Rosen zählen zu den wenigen Sträuchern, die auch mit frischem Mist gedüngt werden dürfen, da sie robuster sind als viele andere Pflanzen. Bei empfindlicheren Gewächsen sollte der Mist vorher verdünnt werden.
- Einige Kursteilnehmer teilten zudem ihre persönlichen Erfahrungen mit natürlichen Düngemitteln: Rosen gedeihen besonders gut, wenn sie mit Kaffeesatz oder Bananenschalen versorgt werden, da diese schnell zersetzt werden und wichtige Nährstoffe liefern.
Winterpflege für Rosen
Um Rosen optimal durch den Winter zu bringen, empfiehlt es sich, die Sträucher zusammenzubinden. Dadurch werden sie stabiler und können größere Schneemengen besser halten, ohne dass ihre Äste auseinander gedrückt werden.
Der Rosenschnittkurs war eine wertvolle Gelegenheit, praxisnahe Tipps direkt von erfahrenen Baumwarten zu erhalten. Die Teilnehmer konnten ihr Wissen erweitern und werden ihre Rosen künftig noch gezielter und gesünder pflegen können.
Der Obst- und Gartenbauverein Bischofshofen bedankt sich herzlich bei Andrea und Paul Kreuzberger für die lehrreiche Veranstaltung!