Pomologie

Pomologie – die Lehre von den Arten und Sorten von Obst und deren Bestimmung

Nur an Apfelsorten, gibt es weltweit ca. 20.000 verschiedene, in Österreich geschätzt 2000, allein im Land Salzburg vermutlich zwischen 400 und 600. Um Sorten zuordnen zu können, versuchten bedeutende Pomologen wie z.B. August Friedrich Adrian Diel bereits zu Beginn des 19. Jhdt. diese zu systematisieren und zu beschreiben. Dabei sind neben den äußeren Merkmalen wie Größe, Form, Farbe, Schalenbeschaffenheit, Stiel und Stielgrube, Kelch und Kelchgrube vor allem die inneren Kennzeichen wie Farbe,  Textur und Geschmack des Fruchtfleisches, Lage sowie Größe und Aussehen des Kerngehäuses, Aussehen der Kerne etc. entscheidend. Die Vielzahl unterschiedlicher Parameter und die unterschiedlichen Ausprägungen einer Sorte machen es den Pomologen oft schwer, Zuordnungen zu treffen.

Einer der bedeutendsten lebenden österreichischen Pomologen ist HR Dr. Siegfried Bernkopf, der sein Wissen in Tirol an eine Gruppe Interessierter weitergab, darunter aus Salzburg: Andreas Salzlechner und Helga Flieger.
Die dreijährige Pomologen-Ausbildung kann nur Grundlagen vermitteln – bis man eine Sorte sicher erkennen kann, braucht es jedoch sehr viel Erfahrung, da das Aussehen einer Sorte von vielen verschiedenen Faktoren wie Bodenbeschaffenheit, Klimazone, Kleinklima, Witterungseinfluss, Höhenlage, Baumform, Pflege, Alter und Behang abhängig ist.  Diese Erfahrung bekommt man nicht aus Büchern sondern nur bei Sortenbestimmungen.

Aus diesem Grund rief Andreas Salzlechner 2012 eine „Arbeitsgemeinschaft Pomologie“ ins Leben. Aus den losen Treffen mit anfangs bis zu 12 Teilnehmern kristallisierte sich im Laufe der Zeit ein harter Kern heraus, der sich durch die Vielfalt der Sorten und Unterscheidungsmerkmale nicht abschrecken ließ. Zur Erntezeit trifft man sich regelmäßig an 6 bis 8 Abenden um mitgebrachte bekannte und unbekannte Sorten  genauer zu betrachten, zu untersuchen und natürlich auch zu verkosten. Mittlerweile wurde ein weiterer Ausbildungslehrgang mit HR Dr. Bernkopf in Tirol mit drei Salzburgern, Franz Breitfuß, Johann Mayerhofer und Silvia Wambacher, abgeschlossen.

Zur Bestimmung eines Sortenmusters sind mindestens 8-10 Früchte mit Angaben zur Herkunft, Höhenlage, Alter des Baumes, Pflückreife und Haltbarkeit unbedingt notwendig (siehe Stammblatt für Obstsortenbestimmung).

Zu bestimmende Apfel- und Birnensorten mit dem ausgefüllten „Stammblatt für Obstsortenbestimmung“ können von Anfang September bis Ende Oktober an die Landwirtschaftskammer Salzburg, z.Hd. Frau Wartbichler,  Schwarzstr. 19, 5020 Salzburg, gesandt werden.

Download - Stammblatt für Obstsortenbestimmung